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Eine Sache der Tradition – die Auslöschung von Arten

Der Kurzschwanzalbatros (auch Steller's Albatros) brütet auf Japans vorgelagerten Inseln. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden sie wegen ihrer Federn in industriellen Maßstäben gejagt. Schätzungsweise 10 Millionen Vögel könnten so getötet worden sein. Bis in die 1930er Jahre verblieb nur noch eine kleine Population auf einer Insel namens Torishima. Die Jagd nach ihnen ging dennoch weiter und als die japanische Regierung schließlich im Jahr 1933 ein Jagdverbot verhängte, waren diese Tiere bereits verschwunden. Wissenschaftler und Forscher erklärten den Kurzschwanzalbatros für ausgestorben. Geschätzte 50 Jungtiere aber, die über Jahre in den Lüften unterwegs waren, bevor sie die Paarungsreife erreichten, überlebten draußen auf dem Meer. Nach der Rückkehr dieser Vögel wurde schließlich im Jahr 1954 wieder das erste Ei gelegt. Noch immer unter permanenter Bedrohung, z.B. durch Langleinen, erholen sie sich nur langsam von diesem Massaker.

Kein solches Glück hatten die Japanischen Seelöwen, die einst die Meeresgebiete vor Japan bewohnten. Sie wurden für die Gewinnung von Lebensmitteln getötet, das Öl wurde für Öllampen genutzt, ihre inneren Organe für die orientalische Medizin, ihre Haut wurde zu Leder verarbeitet, ihre Schnurrhaare als Pfeifenreiniger verwendet. Im 20. Jahrhundert kam zu dieser langen Liste dann noch ein weiterer Grund hinzu - die Gefangennahme von Seelöwen für Zirkusvorführungen. Zu diesem Zeitpunkt sank die Zahl der getöteten Seelöwen bereits drastisch. Der japanische Massenmord an den japanischen Seelöwen endete schließlich in den 1940er Jahren, als diese Art endgültig ausstarb.

Keine Hoffnung mehr gibt es ebenso für den Japanischen Fischotter. Nachdem mehr als 30 Jahre lang kein einziges Tier dieser Art mehr gesichtet worden war, wurde er im September letzten Jahres vom Umweltminister für ausgestorben erklärt. Einst millionenfach verbreitet, wurden die Japanischen Fischotter wegen seines Fells gejagt. Nach den massiven Abschlachtungen gab man ihnen schließlich den Rest, als ihre Lebensräume verschmutzt und zerstört wurden.

Japan ist dabei in seiner erschreckenden „Erfolgsbilanz“ zum Schutz von wildlebenden Tieren und deren Lebensräumen keineswegs allein. Japan ist jedoch eines der wenigen Länder, das unter völliger Missachtung der Belange der jeweiligen Spezies und Artenvielfalt, hartnäckig auf der Schlachtung von wildlebenden Tieren, sowohl auf ihrem eigenen Gebiet, als auch in anderen Teilen der Welt, besteht.

Ein gutes Beispiel dafür ist das Imperium des japanischen Konzerns Mitsubishi. Mit einem Weltmarktanteil für Blauflossenthunfisch von 40 Prozent begann Mitsubishi mit der Jahrtausendwende tausende von Tonnen dieses wertvollen Fisches zu importieren. Die Bestände dieser Art gingen derweil wegen permanenter Überfischung drastisch zurück. Die tiefgefrorenen Blauflossenthunfische, so die Spekulation, werden schließlich astronomische Preise erreichen, sobald diese erstaunliche Art wie vorhergesagt - kommerziell gesehen - ausgestorben sein wird. Eine wahrlich perverse Investition in die Auslöschung von Arten.

Ein weiteres Beispiel ist der Walfang. Als die Sowjets ihre schwimmenden Schlachthöfe in den späten 1980er Jahren endlich stilllegten und viele der großen Wale schon am Rande des Aussterbens standen, durchstreifte Japans Fabrikschiff – als letztes seiner Art – weiter ungeniert die Ozeane, um diese großartigen Geschöpfe unserem Planeten endgültig zu entreißen. Und so geht es weiter – bis heute fährt dieses Fabrikschiff zweimal im Jahr hinaus aufs Meer.

Japan behauptet, dass die Delfine, die sie in Taiji abschlachten oder die Wale, die sie im Südpolarmeer töten, nicht zu den gefährdeten Arten zählen. Doch abgesehen davon, dass für keine dieser Arten wirklich zuverlässige Zahlen vorliegen, kursierten solchen Behauptungen einst für alle Walarten. Es gab auch Zeiten, in denen die Japanischen Seelöwen nicht als gefährdet galten. Und es gab Zeiten, in denen die Japanischen Fischotter überall verbreitet waren. Aber heute leider eben nicht mehr.

Japan verlangt Respekt gegenüber seiner Kultur und seinen Traditionen, was immer wieder als letztes Argument dafür herhalten muss, wenn Vernunft und gesunder Menschenverstand keine Argumente mehr liefern. Aber es kann weder Respekt für eine Tradition der Auslöschung ganzer Arten geben, noch kann die Weltöffentlichkeit vor diesen kriminellen und grausamen Handlungen ihre Augen verschließen. Dort, wo die japanische Regierung angesichts ihres moralischen Bankrotts schlicht versagt, müssen bewusste und achtsame Menschen einschreiten. Sea Shepherd ist dabei die einzige Organisation, die aktiv für die Durchsetzung bestehender Naturschutzgesetze interveniert und die aufgedeckten Gräueltaten der Welt vor Augen führt.

http://de.seashepherd.org/news-and-media/editorial-121128-1.html