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Es spielt keine Rolle, wie viele Delfintreibjagden ich in Japan (und auf den Färöer Inseln) ich schon gesehen habe; ich gewöhne mich nie daran. Heute früh sind alle 12 Jagdboote ausgelaufen und haben nach einer dreiwöchigen Periode ohne Treibjagd zum ersten Mal wieder Delfine erwischt. Etwa ein Dutzend Rundkopfdelfine versuchten lange immer wieder verzweifelt, den Jagdbooten und dem harten Klang der Hämmerstangen ins Meer zu entfliehen. Am Ende hatten sie aber keine Chance gegen die starken Schiffsmotoren.

Vor elf Uhr wurde ihr Schicksal mit dem Zuziehen der Netze in der Todesbucht buchstäblich besiegelt. Delfintrainer wählten drei Rundkopfdelfine – zwei Erwachsene, wahrscheinlich Weibchen, und ein Jungtier – für die Gefangenschaft aus und brachten sie mit Booten zu den Delfingehegen im Hafen von Taiji. Derweil töteten die Jäger die verbliebenen ca. zehn Tiere und brachten sie zum Schlachthaus, ebenfalls im Hafen von Taiji. Dort wurden die toten Delfinleiber gut versteckt unter Planen durch eine Art Korridor ins Schlachthaus verfrachtet.

Nach dem Ausweiden und Zerlegen der Delfine gönnten sich die Jäger eine Zigarettenpause, noch in blutigen Stiefeln und mit dem Tötungswerkzeug im Gürtel. Gut sichtbar der Metallstab mit zugespitzem Ende, mit welchem sie den Tieren im Genick herumstochern, um das Rückgrat zu durchtrennen, und die Zapfen, um danach die Wunde zu verstöpseln, damit sich die Todesbucht nicht mehr rot färbt vom vergossenen Delfinblut. Diese neue Tötungsmethode sei “human”, die Tiere nach wenigen Sekunden tot. Dass dies eine blanke Lüge ist und die Delfine bei dieser grausamen Praktik bis zu 30 Minuten und länger weiterleben, haben Videodokumente wiederholt eindringlich belegt.

Auf der Fahrt zurück in den Nachbarort, nachdem der Spuk vorbei war, fuhren wir am Walmuseum vorbei wo eine kindlich quäkende Frauenstimme gerade die nächste Delfinshow ankündigte, keine 300 Meter von der Bucht entfernt. Und einen Kilometer weiter beobachteten wir, wie Trainerinnen und Trainer gefangenen Delfinen gerade die neusten Kunststücke beibrachten: Mit der Schnauze Hula-Ringe schwingen, oder auf den Schnauzen von zwei Tieren aus dem Wasser gehoben werden. Man gewöhnt sich nie daran.

Hans Peter Roth

http://blog.oceancare.org/2012/10/21/tagebucht-taiji-von-hans-peter-roth-in-japan-fur-oceancare-man-gewohnt-sich-nie-daran.html